Reinhard Gesse

 

Willkommen auf meiner Webseite

„Freedom’s just another word for nothing left to lose“

Aus „Me and Bobby McGee“ von Kris Kristofferson und Fred Foster, interpretiert von Janis Joplin


Unser Kosmos krankt. In unserer Welt ist viel Gewalt - zu viel. Zu viele Menschen leiden, besonders Kinder. Müssen wir Hass schüren, Ängste haben? Sehnen wir uns nicht alle nach Frieden, Geborgenheit und Glück? 

Lassen Sie uns diesen Weg alle gemeinsam gehen! Damit unsere Zukunft eine Chance hat, frei zu sein.


 

Vor langer Zeit

Gehe, mein Junge, gehe einfach,

ich bleibe dein Vater.

Schreite, nimmer wirst du

zurückkehren zu mir und

zu deiner Mutter.

Du spürst die Jugend,

die von Schwimmen schon geträumt hat.

Fernhältst du dich meiner.

Viele Jahre sind vergangen

und es bleibt nichts von dir?

Dein Zuhause treibt dich nicht zu mir?

Glaub mir, ich bin derselbe, habe mich

nicht verändert.

Verändert, bist nur du.

Es handelt das Lebensgefühl,

nur um uns.

Wir sind vielleicht gierig, auf Umwegen kalt.

Trotzdem bist du gekommen,

vielleicht nur

für eine kurze Zeit.

Spät lauerst du auf dein altes Zimmer.

Es ist so geblieben.

Du hast es immer wieder

erkannt und wir spürten,

dass du uns bald wieder verlässt.

Dein Vater wurde einsam und alt.

Wir werden alle alt, auch du mein Sohn,

wenn es auch noch eine lange Zeit für dich ist.

Glaubst du mir nicht.

Ich habe dich immer geliebt.

Verlasse dein Zimmer,

gehe noch mal in die Welt, wir halten dich nicht.

Er ging fort.

Zum Schluss hörten wir nur noch seine

Schritte, vorwärts und rückwärts.

Komm nicht zu spät,

dann sind wir verloren

und können dich nicht verabschieden

und zum letzten Mal glücklich noch mal dein Haar streicheln.

Kommst zu spät, willst du zu spät kommen?

dann wirfst du nur noch Blumen in unsere Gräber.


Reinhard Gesse

26. November 2019



Disco

Schauriges Licht

Gewöhnliche Musik

Fließende Sentimentalität

Er sieht ihn an

Es ist Fred,

denkt kurz nach,

bis ein anderer seinen Weg kreuzt:

Ich bin Paul!

Geht auf ihn zu-

Langsam, seine Augen strahlen.

Nun steht dort ein anderer:

Ich bin Mark!

Ist doch egal, denkt er,

küsst seine Stirn,

atmet intensiv!

Doch wer bist du?

Ich bin Johann!

Gut, Johann, lass uns gehen!

Dreht sich um, schaut in fremde Augen!

Ich bin Sven!

Nun nimm deine Jacke,

ist kalt draußen!

Und er steigt bei Heiko ins

Auto, um zuhause mit

Ben zu schlafen!

 

Reinhard Gesse

22. Mai 2005




Harlekin

Bunt ist deine öde Welt,

Unnahbarkeit ist für dich bestellt.

Harlekin du musst dich schminken,

lustig zu den Menschen winken.

Liebe, du fühlst wie sie ist,

aber da du nur Harlekin bist,

wirst verspottet und musst schweigen.

Die Musik erklingt mit Harfen und Geigen.

Menschen, die suchst du,

aber lassen dich nicht in Ruh.

Im Inneren versuchst du zu finden,

den Weg, der mit den grünen Linden.

Harlekin, du musst neue Späße machen,

lustig sein, damit die Menschen lachen.

Sie verbieten dir ein freies Leben.

In deine Rolle wirst du alles geben.

Und hast kein Recht traurig zu sein.

Wenn du auch nicht groß bist, du bist klein.

Abgeschminkt siehst du dich im Spiegel,

deine fahle Haut ist wie deine alte Fibel.

Abgestempelt nun in der neugierigen Menschenschar.

Genießt du langsam am Abschluss, dein Wein an der Bar.

Dann bist du allein vor deinem Spiegel gefangen.

Harlekin, dein Weg wirst du finden, rot sind deine Wangen.

 

Reinhard Gesse

3. Oktober 1991